Zurück in die Vergangenheit...

...Fortsetzung...Hallo Herr Navimann, alles in Ordnung mit Ihnen...

ja was machen Sie, was machen Sie denn da auf der Leiter...ach nein, bloß nicht, bloß nicht um Himmels Willen die Gardinen...meine Frau kriegt

einen Anfall...niemand darf an Ihre...

 

Was jackern Sie da, jetzt mal keine Panik auf der Titanic...Ihre Frau wird schon nicht...tse haben Sie eine Ahnung, Sie werden fliegen, das sag ich Ihnen, Sie werden...wenn Sie wüssten...

hier sehen Sie, sehen Sie sich das doch mal an... das ist ja, das das ist ja absolut...oh Gott, oh Gott ist das...ich bin voll auf Empfang...hier Empfang sehen Sie...holen Sie schnell Ihren Freund Herrn Zeitreise...

 

Joo bin schon zur Stelle... Sie geben aber auch nicht auf...was...?

 

Nein natürlich nicht...sagen Sie, wie heißt nochmal das...

 

Königsberg in Preußen...aber Sie werden...vergessen Sie`s...Sie werden es nicht...

...und ob ich finde... so... und was ist das bitteschön Sie Schlauberger...ich weiß alles...alles weiß ich...jaaa aaalleees ich weiß...hier sehen sie lalalala...und mit Preußen liegen Sie völlig daneben...

 

Ja, ja Herr...ich erinnere Sie nur noch mal an Ihre schlauen Worte...in der Nähe von Bremerhaven so bei München... ja wieso... und außerdem spielt das doch wohl überhaupt keine Rolle...Hauptsache die Klöpse...ja die Klöpse kommen da her, die kommen doch daher oder etwa nicht...

 

Was weiß ich...vielleicht...vielleicht aber auch nicht...aber fragen Sie doch Ihren schlauen Klimbimkasten da...vielleicht weiß der darauf eine...ist ja so einfach...

So Herr Zeitreise...wissen Sie was...den Gefallen werde ich Ihnen jetzt nicht tun...Sie glauben mir ja sowieso nichts...Sie sind mich die ganze Zeit nur am piesacken...egal was ich sage und tue ist aus Ihrer Sicht falsch...

 

Nein...neeeiiin, ach...mensch...wie soll ich Ihnen das bloß...wie auch immer...ich meine ich bin überzeugt das Sie vorzügliche Qualitäten besitzen...aber eben nicht unbedingt in geographischen Bereichen...

 

...so jetzt aber reicht`s...das kann ich mir so nicht nachsagen lassen...erfüllen Sie mir einen Wunsch...los erfüllen Sie mir doch einen...

Kommt d`rauf an...

...gehen Sie mit mir nach Königsberg...gehen Sie mit mir...ich werde Ihnen das Gegenteil beweisen...

 

Ach du liebe Zeit...ich meine die Idee hört sich ganz interessant an, nur gibt es da ein Problem...

...und das wäre...

...wie wollen Sie dort hinkommen...zu Fuß oder was...

Jaoh...ich meine bis Bremerhaven sind es ja nur, naja höchstens 350 Kilometer...wenn überhaupt...

Oho siehe an, siehe an...das könnte sogar passen... und was meinen Sie wie lange wollen sie da unterwegs sein...

Naaaja...ich dachte so das wir in spätestens 6 Tagen...also 60 am Tag schaffe ich...ach mehr...achtzig oder hundert sogar...

 

Mein Gott, mein Gott haben Sie Rosinen im Kopf...Sie gehen ja noch nicht einmal zum Einkaufen zu...da wollen Sie...

...ich schaffe das und damit Basta...und außerdem bin ich vierzig Jahre jünger als Sie...Sie werden schon sehen...

 

Also schön und gut...passen sie auf: Ich muss nachdenken...ich muss scharf nachdenken...

und ohne...geh ich schon mal gar nicht...

...na gut aber dann auch nur mit...

...meinetwegen, ja warum nicht...

 

Passen Sie auf, wir treffen uns Morgen hier um 12 und dann sehen wir zu, dass wir gemeinsam hinaus zu den zwei Roten Schwestern ich hab da so eine Idee...ja ich glaube...

 

währenddessen in der Küche:

Herr Schreibemann...

Ja bitte Frau Uhra...

Sie sehen sehr sehr bedrückt aus... Sie gefallen mir gar nicht...

Ja wissen Sie Frau Uh...

Psst Herr Schreibemann...hey hey jetzt ganz ruhig...ich weiß schon...

Sagen Sie, haben sie vielleicht schon mal daran gedacht Ihr Geschäft für längere Zeit zu schließen...ich meine...

Ja doch...aber wissen Sie...was soll denn aus meinen treuesten Kunden werden, ich kann Sie doch nicht im...

 

Genau das ist der Punkt Herr...genau das ist der...aber ich versichere Ihnen mit Brief und Siegel... sie werden es verstehen...Ihre...Sie werden es...

Nein, Sie sollten sich eine Auszeit nehmen und vielleicht eine Reise planen...denken Sie auch mal an sich...wann Herr Schreibemann, wann zuletzt waren Sie...

Ich, ich weiß es nicht mehr...es , es ist zu lange her...

Jetzt stellen Sie sich mal folgendes vor: Ein Schild hängt an Ihrer Tür auf dem geschrieben "Bin gleich wieder da" die Leute werden sich darauf einstellen und warten... Sie warten 10 vielleicht 15 oder gar 20 Minuten...dann werden Sie ungeduldig und gehen...aber Sie kommen...

Fortsetzung folgt

 

Liebe Gäste, wie schön euch begrüßen zu dürfen...

Heute: Stillgelegt, kein Anschluss unter dieser Nummer

            Stereo ade

            Aufgelegt

1. Januar 1955:

Gestern, am letzten Abend des Jahres 2014 überließ ich es einer sehr Vertrauten... ja sie tat es ohne zu zögern... den Stecker des Telefons aus der Wand zu ziehen.

Die aller letzte Möglichkeit der Kommunikation von zuhause aus war somit unwiderruflich abgeschnitten...kein Anschluss unter dieser Nummer...kein Anschluss unter dieser Nummer...

 

Es wird eine Zeit des Beobachtens, des Herausfindens, des Feststellens, des Lesens wie Kennenlernens von Persönlichkeiten aus Buch und Rundfunk welche mich auf ganz besondere Weise sehr beeindruckt und berührt haben.

Eine Zeit der Experimente und Attitüden, Veränderungen im alltäglichen Leben und nicht zuletzt der Schritt in die Bescheidenheit und des Verzichts.

Alles ist vorbereitet, alles hat sich Schritt für Schritt zusammengefunden und lässt es in Gemeinsamkeit harmonieren.

Teller, Tassen, Vasen, Uhren, Rundfunkgeräte, Fotografien, Kalender, ja und gerade die Mustertapete als Original aus den Sechzigern mit Tisch, Stuhl und Tütenlampe lässt den fünfziger Charm in Raum und Zeit Einzug gewähren und kaum etwas deutet darauf hin, dass dem nicht so sei.

 

 

Aber da ich gerade das Thema "Bescheidenheit" ansprach, möchte ich mich sozusagen als Einstieg in die Vergangenheit einem ganz besonderen Möbelstück widmen, welches für mich nicht nur in den kommenden 365 Tagen  das Kommunikationsmittel schlechthin bedeuten würde, sondern darüber weit hinaus in die Zukunft und viel viel mehr...

 

Noch nicht einmal der erste genaue Hingucker verriet es mir: Es war Liebe auf den ersten Blick...

Kaum zu glauben aber doch wahr, denn irgendwann las ich morgens einen Artikel in der Zeitung über jene Musiktruhe aus den Fünfzigern, welche damals für sage und schreibe 3000 DM in Kaufhäusern und Radiogeschäften angeboten wurde. Es war das Neueste vom Neuesten und mit Sicherheit nur für ganz wenige reiche Leute bar erschwinglich.

 

Ausgerüstet mit modernster Fernsehtechnik/Mono und 11 schaltbaren Kanälen VHF/UHF aus dem Jahr 1958/59. Aber leider, das ist mein Pech: Das analoge Fernsehen existiert nicht mehr, es wurde schon vor vielen Monaten eingestellt, ich kann drehen und schalten am Knopf wie ich will...der Bildschirm zeigt nur Schnee mit seinem bekannten Rauschen.

Ich hätte da eine Lösung, einen Modulator der in der Lage ist über einen Adapter den UHF Kanal in digital umzuwandeln. Aber da es damals noch keinen Modulator für solche Zwecke gab, bleibt mir ARD und ZDF versagt.

 

Also kümmere ich mich um das Radio: Das magische Auge das bedeutet:

Wenn es sich schließt und miteinander verschmolzen ist, dann ist der Empfang am Besten.

Ich wundere mich allerdings über den durchaus sagenhaften Empfang von Sendern aus Bundesländern wie Bayern.

Der Schallplattenspieler ist schlichtweg einfach sensationell. Sein Tonabnehmer ermöglicht es durch zwei verschiedene Nadelsysteme Schellack als auch die klassische LP abzuspielen.

Der Wechsler bietet bis zu sieben Singles für ca insgesamt 35 Minuten Spielzeit ohne eine davon wenden zu müssen.

 

Ich höre Rundfunk und sitze am Tisch und tippe einen Brief auf der Schreibmaschine. Ja was schreibe ich denn jetzt als Datum denke ich so, na klar ich mache da keine Ausnahme und wir haben ja schließlich das 1955, also wird das so geschrieben.

 

Auch löse ich in den frühen Tagen des Jahres 1955 meinen ersten eigenhändig ausgefüllten und unterschriebenen Scheck am Schalter der Sparkasse ein und muss mit dem Betrag den ich mir auszahlen lassen habe, sehr sorgsam wirtschaften. Da ich während der Woche weit von zuhause fort bin, ist es mir nicht gegeben irgendwo in irgendeiner fremden Stadt x-beliebig Geldbeträge abzuheben.

Der Verlust der Bankkarte ist schon nicht ohne, nie brauchte ich mir Sorgen oder Gedanken machen im Notfall, denn Geldautomaten machen sich inzwischen in jeder noch so winzigen Ortschaft breit.

Aber kann das nicht auch in die Hose gehen, das Ziehen von Geldbeträgen an Automaten, das Benutzen der Bankkarte "Überall"...

Da führe ich mir doch schon bewusst und deutlich vor Augen... wo ich in der Vergangenheit dieses Stück Plastik eingesetzt habe. Obwohl ich schon immer sehr skeptisch und dementsprechend vorsichtig mit persönlichen Dokumenten umgegangen bin, habe ich mich doch hier und da erwischt, an Orten mit der Bankkarte zu bezahlen...aber gefeit und immun sein vor Manipulationen von Gaunern an Geldautomaten wird man nie sein können, auch nicht bei dem Automat seines Vertrauens...

Fortsetzung folgt

 

...und verabschiede mich von euch und sage tschüss und bis zum nächsten Mal...euer Frank